Der kindliche Prinz

Einst ward ein Prinz in ferner Welt
voll jugendlichem Übermut.
Zwei Freunde waren ihm gesellt,
gleich ihm mit ihrer Jugend Glut.

Der Jagd und Feste fröhnten diese
und prahlten Kraft und Wagemut.
Sie tollten wild auf grünen Wiesen,
der König empfand dies nicht als gut.

Vermählen wollte er den Sohne,
um zu zügeln seinen Schwung,
ihm zu geben seine Krone,
und zu führen zu Heldentum.

So gab man bald ein großes Fest
in jenem großen Schloss,
zu laden Frauen, die man schätzt,
sie kamen zu Fuß, mit Schiff, zu Ross.

Keine schien dem Prinzen zu gefallen,
Tage gingen schnell vorbei,
als ein Mädchen mit goldnen Schnallen
am Prinzen ging ganz nah vorbei.

Wie gewandelt war sein Denken,
hatte Augen nur für ihr Haar.
Der Herrscher wollte sie ihm schenken,
damit sein Plan vollkommen war.

"Dies wird," dachte der König sinnend,
"ihn führen zu dem wahren Sein.
Die Ehe wird das Kind in ihm nehmen.
Die Hochzeit soll schon heute sein."

Die Jahre waren schnell vergangen,
zwei Kinder spielten am Fluß so klar.
Zwei Kronen sah man am Strauche hangen,
denn mit ihnen spielte das Königspaar.
 

©  Britta Durchleuchter