Das Spiegelbild

Zwei Herzen pochen in meiner Brust,
so stark wie Donner schallt,
das eine voll Leben, Liebe und Lust,
das andere einsam und kalt.

Zwei Stimmen formen meine Lippen,
für jenen, der mich hören will,
die eine leis' mit vielem Lachen,
die andere schreit - und bleibt doch still.

Zwei Paar Augen sehen die Welt,
wo so viele Wunder sind,
die einen offen, staunend wie ein Kind,
die anderen vor Entsetzen blind.

So steh' ich vor dem Spiegelbild
und hab' das Glas zerschmissen.
Doch welche Seite übrig bleibt,
woher soll ich das wissen ?
 

©  Britta Durchleuchter (1993)