Der Tanz

Viele Augenpaare starren dich an,
denn sie wollen dich tanzen seh'n,
unter diesen Augen sind auch meine,
denn nur du, du tanzt so schön.

Das Licht geht aus, die Musik beginnt,
man sieht nichts mehr,
nur dich, wie du deinen Körper schwingst
ganz langsam hin und her.

Du hebst die Arme, drehst dich im Kreis,
vom Rücken herab rinnt dir der Schweiß,
wild zuckt dein Körper, die Hüften kreisen,
mir wird allein beim Zuschauen heiß.

Dein ganzer Körper, muskulös und schön,
ist jetzt beseelt von der Musik,
die Augen geschlossen, der Mund leicht offen,
nie fange ich ein deinen Blick.

Ekstatisch wie beim Liebesspiel,
tanzt du im Scheinwerferlicht,
doch mein Sehnen nach deinem Körper,
es erreicht dich nicht.

Die Musik verklingt, das Publikum tobt,
erschöpft und glücklich verbeugst du dich,
ich wünsch' es mir, - und doch weiß ich,
du tanzt niemals allein für mich.
 

©  Carolin Gröhl (1990)