Du solltest eigentlich vermittelt werden, aber der Blick Deiner Augen sagte uns, dass Du schon eine klare Vorstellung davon hattest, wem Du Deine Liebe für immer geben wolltest.
So kamst Du ungeplant zu uns, - aber mit einer Selbstverständlichkeit als sei alles schon immer so gewesen nahmst Du Deinen Platz in unserer Meute und unseren Herzen ein.

Schön warst Du, - wie oft wollten Dich Menschen haben, - aber Deine innere Schönheit hattest Du uns geschenkt.
Sicherlich, Sportlichkeit war ein Fremdwort für Dich, und Dein langsamer Trab blieb oft die einzige körperliche Schwerstarbeit. Schnüffel-Spaziergänge, Menschen kennenlernen, und das Einsammeln von Dornen, Gestrüpp und fiesen Dingen, die sich immer in Deinem Fell verankerten, das war eher Dein Ding. Und wenn Du Dich dann noch welpenhaft auf den Rücken warfst, um Dich begeistert durch den Schmutz zu ziehen, war das regelmäßig zu unserem Entsetzen Deine Meinung zu Spaß.
Überhaupt machtest Du Dir nicht viel aus Fellpflege, was uns diesbezüglich auf Trab hielt. Sturzgefahr, wenn Du wieder ein Maul voll Wasser nach dem Trinken genüsslich vor sich hin tropfend auf dem Boden verewigt hattest.

Aber was warst Du für ein Seelentröster. Egal, was man Dir erzählte, - Du schautest einem tief in die Augen und fast schien es so, als ob Du alles genau verstehen würdest. So konntest Du stundenlang zuhören, und es wäre Dir niemals eingefallen zu gehen, wenn doch wer mit Dir sprach!
Und welche Freude, wenn die Post kam! Dann warst Du fast gerannt in hektischer Suche nach Deinem Stoff-Schäfchen, um es für die passende Begrüßung der Postbotin zu präsentieren. Selbst beim Spaziergang ließ ein Postauto Dich stoppen. Ohne ein großes „Hallo“ kam man mit Dir nicht weiter. Einfach dabei sein...Handwerkern im Weg liegen, oder vor der Haustür und die Nachbarschaft beobachten, gehörte zu Deinem Highlight des Tages.

Wir dachten, dass Deine schwere HD oder überhaupt Knochenprobleme auf uns zu kämen. An einen schnell wachsenden Nasen-Rachen-Tumor hatte keiner gedacht. Innerhalb so kurzer Zeit wurdest Du auf einem Auge blind, und die Blutungen aus der Nase wurden immer häufiger. Einmal in der Woche kam der Tierarzt, um zu sehen, ob es Dir gut genug ging, um noch ohne Leiden bei uns sein zu dürfen. Doch dann kam der Tag, an dem Du deutlich zu verstehen gabst, dass es Dir nicht mehr gut ging. Voller Ruhe und im Vertrauen begrüßtest Du noch einmal den Tierarzt, und Du gabst uns an diesem Tag zu verstehen, dass es nun Zeit für Dich war uns zu verlassen. In unseren Armen und umgeben von geliebten Freunden machtest Du Deinen letzten Atemzug, - kein Kampf, keine Zweifel. Erlösung von einem mittlerweile schmerzvollen Leiden. Du warst müde und gabst es uns so klar zu verstehen, dass es ein letzter Liebesdienst von uns für Dich war.

Sweet William, Willi-Billy, Wilmots, Knalltüte, - wir sind dankbar für die wundervolle Zeit mit Dir und werden Dich immer in unseren Herzen tragen. Und das werden wir bis zum Ende unserer Zeit auf Erden auch immer wieder erzählten!

In unendlicher Trauer und Liebe,

Britta und Carolin